Bachelorstudium mit weniger Praxis

Einst war es so, dass den Unternehmen ein Diplomstudium zu lange dauert.

Die Studenten wären nicht mehr konkurrenzfähig, hieß es. Doch dafür waren sie zumindest ein bisschen praxiserfahren, was man jetzt nicht mehr behaupten kann. Zumindest sehen Wirtschaft und auch die DIHK das Problem, dass der Bachelor zwar in sechs Semestern zu erreichen ist, die Praxis dabei aber auf der Strecke bleibt.

Denn nicht wenige Hochschulen haben ihren Studiengang einfach in den Bachelor umbenannt und um die Praxiszeit gekürzt, das übrige Wissen bleibt trocken und theoretisch. Die Studenten sind danach nur schwer im Unternehmen einsetzbar, haben sie doch keine Ahnung vom alltäglichen Geschehen.

Nun wird die Forderung der Unternehmen laut, den Studenten wieder mehr Zeit zum Studieren einzuräumen und dafür aber mehr Wert auf die Praxis zu legen. Wie gut der Bezug zur Praxis bei den Studenten tatsächlich ist, lässt sich so allerdings nicht festlegen, es gibt dazu keine verlässlichen Daten. Es wird davon ausgegangen, dass nur in jedem zehnten Studiengang ein Praxissemester verpflichtend ist.

Die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Margret Wintermantel, fordert die Unternehmen nun auf, selbst etwas für die Praxiserfahrenheit der Studenten zu tun und verstärkt Personal und Finanzmittel dafür einzusetzen. Den Bachelorstudenten müssten attraktivere Jobs angeboten werden, denn gerade in den kleinen Unternehmen traut man den neuen Abschlüssen wohl nicht so recht.

Die Unternehmen müssten den ersten Abschluss der jungen Akademiker besser akzeptieren. Dennoch lässt sich immerhin feststellen, dass die Mehrheit (noch) mit dem Bachelor zufrieden ist, was aber nicht ewig der Fall sein wird, wenn sich nichts an der gesamten Ausbildung ändert.

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